Im Schatten der Bäume des Champ de Mars in Paris stehend höre ich von weitem ein knatterndes Geräusch auf mich zukommen. In der Kulisse der beschleunigenden und bremsenden Autos rund um den berühmten Eiffelturm höre ich sie deutlich heraus, die Citroen 2CV "Ente". Der Fahrer steigt rasch aus und entschuldigt sich für die Verspätung, der Pariser Stadtverkehr sei schuld. Da ich bereits selbst in Paris mit dem Auto unterwegs war kann ich die Verspätung von einer halben Stunde gerade noch verstehen und nehme auf dem Beifahrersitz der Ente platz. Paris Authentic heißt die Firma die "authentische Stadtrundfahrten" und Sightseeing-Touren durch Paris anbietet, in typisch französischen Citroen 2CV, auch als "Ente" bekannt und geliebt.
Das Verdeck der Ente ist bereits geöffnet und wir brausen los. Meine Haare wehen im Wind und ich kann ein Grinsen nicht unterdrücken. Viele offensichtliche Touristen zeigen auf uns, machen Fotos und winken freundlich. Man muss nur mit dem richtigen Auto in der richtigen Stadt unterwegs sein und die Sympathie-Punkte sind einem sicher, da braucht es kein hunderte tausend Euro teures Auto um aufzufallen. Nach der Avenue Joseph Bouvard biegen wir ab um wieder von der anderen Seite am Eiffelturm vorbeifahren. Die anderen Autos hupen, Warnblinkanlagen blinken als ob es kein morgen gäbe und generell ist die Hektik und der Stress außerhalb der Ente groß, in ihr wird mir allerdings von Paris und den Sehenswürdigkeiten erzählt. Nach einigen Ampelphasen und hupenden Autos geht es über die Pont d'Iéna über die Seine in Richtung Place Charles de Gaulle und Arc de Triomphe. Die kleinen und dünnen Räder des Citroen hüpfen nur so über den Asphalt und das knirschen und knattern des gesamten Autos macht das Abenteuer perfekt. Durch die recht niedrige Sitzposition auf den federnden Sitzen wirken selbst "normale" Autos wie höher gelegte SUV's und durch die kleinen Fenster vorbeiziehende Häuser sehen nochmals schöner und französischer aus. Dennoch fühlt es sich zu Beginn etwas unsicher an wenn aus drei Fahrspuren auf der anderen Seite der Kreuzung dann nur noch eine ist oder man von einer Spur vier Spuren weiter wechselt. Aber so ist der Verkehr eben in Paris, und dennoch gibt es recht selten Unfälle da doch jeder in gewisser Weise acht gibt. Auf dem gefühlt hunderte Fahrspuren breiten Charles de Gaulle drehen wir noch eine Runde und weiter geht es in Richtung des Stadtteil St. Germain. Doch zuvor geht es noch weiter an der Seine entlang, durch den Louvre und über die Pont Neuf . Dort noch etwas durch die kleinen Sträßchen und schon endet die einstündige Fahrt mit dem Citroen 2CV und Paris Authentic schon wieder. Ich steige vor einem von vielen gut besuchten Straßencafes aus und bummle selbst noch durch St. Germain und das 6. Arrondissement.
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